Alle Jahre wieder brennt der Weihnachtsbaum

Weihnachtskränze und Weihnachtsbäume brennen schnell und heftig / Teelichter nicht so harmlos wie gedacht / Fettbrände häufig unterschätzt / Verhaltensregeln
Alle Jahre wieder brennt der Weihnachtsbaum

Kiel, Dezember 2011. Für die Feuerwehr ist Weihnachten mit vielen Einsätzen verknüpft: Immer wieder kommt es zu Bränden aufgrund falscher Handhabung von offenem Feuer oder Fett. Dabei sind nicht nur Weihnachtskranz und Weihnachtsbaum Brandherde, sondern auch Teelichter und das fetthaltige Festtagsmahl.

Baum und Kranz immer wieder in Flammen
Echte Kerzen an Weihnachtsbaum und Weihnachtskranz sollten nie unbeaufsichtigt im Raum gelassen werden. Wenige Augenblicke können oft schon ausreichen, damit sich die ölhaltigen Nadeln entzünden und sich das Feuer schnell ausbreitet. Daher gehört der Eimer Wasser zum Löschen wie das Lametta und die Christbaumkugeln zum Weihnachtsschmuck dazu.

Auch andere festliche Kerzen sollten nicht unbeaufsichtigt bleiben. Selbst Teelichter in den scheinbar schützenden Aluminiumschalen können ein Feuer auslösen. Oft werden sie zur Dekoration in der ganzen Wohnung verteilt – gerne auch mal auf dem Fernseher oder anderen Kunststoffteilen. „Das Aluminium eines herunter brennendes Teelicht kann sich stark erhitzen, dass es Plastik zum Schmelzen bringt“, warnt Dr. Rolf Voigtländer, Geschäftsführer des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS). So konnten die Brandursachenermittler des IFS bereits einige Brände auf die kleinen Kerzen in Aluschale zurückführen, die auf TV-Geräten oder auch auf WC-Spülkästen standen. Dabei ist das Teelicht in das Kunststoffgehäuse eingeschmolzen und die Plastikfäden haben sich entzündet.

Gan(s)z gefährlich
Nicht nur der Weihnachtsschmuck in Form von Kranz, Baum und Kerze kann brennen: Auch das meist sehr fetthaltige Festtagsmenü kann einen ungewohnt heißen Anblick bieten. Nur wenige Minuten Unachtsamkeit können ausreichen und schon kann das Mahl in Flammen stehen. Bei einem Brandversuch des IFS vergingen nur vier Minuten zwischen Einschalten des Elektroherds und Zünden des Fettes. Die Zündtemperatur variiert hierbei in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussgrößen: Leistungsfä-higkeit der Herdplatte (Gas oder Elektro), Schaltstufe der Herdplatte, Art, Masse und Material des Gefäßes, Menge und Art des erwärmten Fetts sowie etwaige Wärmeverluste. Neuere Herde mit Keramikkochfeld sind leistungsstärker und verkürzen die Dauer bis zur Entzündung.

Fettbrände breiten sich schnell aus
Entdeckt man den Brand schnell, kann er noch mit einem Deckel erstickt werden. Aber die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass sich Fettbrände sehr schnell ausbreiten und nur schwer zu kontrollieren sind. Als erstes werden die in Herdnähe befindenden Schränke und andere Möbel ein Opfer der Flammen. Aber nicht nur deswegen sind Fettbrände gefährlich: Löschen kann man diese nur durch Ersticken. Verwendung von Wasser oder wasserhaltigen Löschmitteln wie teilweise in Feuerlöschern verwendet, lösen eine Fettexplosion aus und ver-stärken die Hitze. Auch die meisten ABC-Feuerlöscher oder Schaumlöscher reichen nicht aus, um den Brand Herr zu werden – Fettbrände gehören zur Klasse F. Das Fett sollte also beim Erhitzen immer im Auge behalten und auf Rauchentwicklung als Vorbote der Entzündung geachtet werden.

Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Das Institut hat inzwischen eine 125 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Hannover, Düsseldorf, Wiesbaden, Stuttgart und München vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.

IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
Dr. Rolf Voigtländer
Preetzer Straße 75
24143 Kiel
0431 – 7 75 78 – 0
www.ifs-ev.org
voigtlaender@ifs-ev.org

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