Eltern-Kind-Bindung stellt Weichen fürs Leben

Feste Bezugspersonen sind gerade in den ersten Lebensmonaten wichtig

Eltern-Kind-Bindung stellt Weichen fürs Leben

psycheplus – Bindungsverhalten von Kindern

Rabenmutter oder Glucke – die Debatte über die Betreuung kleiner Kinder spaltet Deutschland: Frauen, die ihre Kinder früh in die Kita geben, haben oft ein schlechtes Gewissen. Doch auch Mütter, die zu Hause bleiben und die Frühförderung ihrer Kleinen selbst übernehmen, müssen mit Vorurteilen kämpfen. Die Unsicherheit sitzt tief: Was ist denn nun das Beste für die Kleinen? Vor allem stabile Beziehungen und feste Bezugspersonen, sagt psycheplus Experte Benjamin Martens. Und erklärt, warum Eltern das Bindungsverhalten ihres Kindes gezielt fördern sollten.

Kinder suchen instinktiv nach Nähe und Kontakt
Für die meisten Eltern gibt es nichts Schöneres als zu beobachten, wie offen und neugierig ihnen ihr Baby begegnet: Aufmerksam lauscht es ihren Stimmen, hoch konzentriert schaut es in ihre Gesichter. „Kinder streben instinktiv danach, Beziehungen zu knüpfen“, erklärt psycheplus Experte Benjamin Martens. „Die Suche nach Kontakt und emotionaler Nähe ist ein Überlebensreflex.“ Gerade in den ersten Monaten werden so die Weichen für die soziale Entwicklung gestellt: „Die in dieser Zeit geknüpfte Eltern-Kind-Bindung hat großen Einfluss auf die Fähigkeit des Kindes, später selbst stabile Beziehungen einzugehen.“ Studien haben gezeigt, dass Kinder mit einem sicheren Bindungsverhalten im späteren Leben statistisch zudem glücklicher und zufriedener durchs Leben gehen.
Feste Regeln, wie der Aufbau dieser wichtigen Beziehung gelingt, gibt es nicht: Hierbei spielen viele individuelle Faktoren eine Rolle. Fest steht jedoch, dass Kinder ein Umfeld brauchen, in dem sie sich geborgen und gut aufgehoben fühlen. Nur so lernen sie, Vertrauen zu entwickeln. Die beste Voraussetzung dafür sind sichere Bindungen an Bezugspersonen, typischerweise die eigenen Eltern.

Berufstätige Mutter vs. Hausfrau – was ist besser für das Kind?
Wichtig ist, dass die Eltern einfühlsam auf die Bedürfnisse des Kindes nach Trost oder Zuwendung eingehen. Diese Bedingungen können Kitas nicht immer erfüllen, meint Diplom-Psychologe Benjamin Martens: „In der Regel kommen zu viele Betreuer auf ein Kind. Daher kann eine zu frühe Fremdbetreuung das natürliche Bindungsverhalten stören.“ Der Experte rät deshalb von einem Kita-Besuch in den ersten sechs Monaten ab. Doch häufig ist es finanziell unmöglich, dass ein Elternteil lange zu Hause bleibt. Hinzu kommt der Wunsch vieler Frauen, wieder zu arbeiten: „Studien zufolge sind berufstätige Mütter glücklicher als Vollzeit-Hausfrauen. Und eine zufriedene, entspannte Mutter ist für das Wohl des Kindes das A und O.“ Wie also lässt sich das Dilemma lösen? Benjamin Martens rät, zunächst sorgfältig zu überlegen, wie viel Zeit der Nachwuchs in der Kita verbringen soll. In den ersten Lebensjahren gilt: So wenig wie möglich. Am besten überlegen sich die Eltern gemeinsam, wie sie die Betreuung ihres Kindes organisieren möchten. Vielleicht lässt sich die Aufgabe zwischen Vater und Mutter aufteilen? Oder es gibt familiäre Netzwerke, auf die sie zurückgreifen können? Oft sind Großeltern, Tanten oder Onkel gerne bereit, die Kleinen ab und an zu übernehmen.

Gemeinsame Stunden sinnvoll gestalten
Bei einer Fremdbetreuung unter drei Jahren ist die individuelle Passung zwischen Kita und Kind besonders wichtig. Deswegen empfiehlt es sich, die Einrichtung genau unter die Lupe zu nehmen. In einer Gruppe sollten nicht mehr als drei oder vier Kinder auf eine gut ausgebildete Betreuerin kommen. Auch der Charakter der anderen Schützlinge spielt eine Rolle: „Wenn es Kinder gibt, die viel Aufmerksamkeit brauchen, bekommt der Rest der Gruppe entsprechend weniger ab“, sagt Martens. Eine gute Idee ist, die Kleinen in der ersten Zeit zu begleiten: So können sich die Eltern gemeinsam mit dem Kind an die neue Situation gewöhnen. Vor allem aber kommt es darauf an, die gemeinsame Zeit zu Hause intensiv für sinnvolle Aktivitäten zu nutzen, etwa zum Spielen, Basteln oder Spazierengehen. „Je weniger Zeit die Eltern mit dem Kind verbringen, umso aufmerksamer müssen sie sein, um seine Bedürfnisse zu verstehen“, betont der Experte. Zudem kann es helfen, mit einem Fachmann zu sprechen, Ratgeber zu lesen oder Beratungsangebote zu nutzen. Generell gilt: Der Aufbau der Eltern-Kind-Bindung ist nicht mit dem dritten Geburtstag beendet, sondern zieht sich bis in die Pubertät. Und wenn der Aufbau einer stabilen Beziehung gelingt, kann sie ein ganzes Leben lang halten.
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