„Familien kommen an“: Karl Kübel Preis 2013 für Projekte aus München, Nürnberg und Essen

Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer und Stiftungsratsvorsitzender Matthias Wilkes überreichen hochdotierte Auszeichnung in der Frankfurter Paulskirche

Frankfurt/Bensheim – Drei Organisationen aus München, Nürnberg und Essen haben heute in Frankfurt den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Karl Kübel Preis (KKP) 2013 erhalten: der Verein REFUGIO München mit seinem Angebot „Eltern aktiv“, die Sozialen Dienste afrikanischer Migranten, SAM, aus Essen und das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum e.V. (IFMZ) aus Nürnberg. Die Karl Kübel Stiftung vergibt den Preis in diesem Jahr unter dem Titel „Macht uns stark! – Familien kommen an“. Mit der Auszeichnung würdigt die Stiftung herausragende Projekte zum Thema Inklusion mit dem Schwerpunkt Migration – der selbstverständlichen gesellschaftlichen Teilhabe von Familien mit und ohne Migrationserfahrung.

„Die Karl Kübel Stiftung setzt ein deutliches Zeichen für die Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land. Mein Dank gilt allen Projekten und Initiativen, die mit ihrem Engagement und Ideenreichtum dazu beigetragen haben, dass unser Zusammenleben in Vielfalt auch künftig gelingt“, betont Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, Schirmherrin des KKP 2013, vor den über 500 Gästen auf der Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche.

Insgesamt rund 150 Projekte hatten sich für den Karl Kübel Preis 2013 beworben. Matthias Wilkes, Vorsitzender des Stiftungsrats der Karl Kübel Stiftung: „Vielfalt und Unterschiedlichkeit sind wesentliche Merkmale der Gesellschaft. Mit dem Preis 2013 werden die Bedürfnisse von Familien mit Migrationserfahrung beim Ankommen in der deutschen Gesellschaft aufgezeigt. Viele beispielhafte Initiativen haben sich beworben, die Barrieren abbauen und Ideen für ein interkulturelles Aufwachsen von Kindern anbieten. Sie zeigen, dass Inklusion in der Praxis gelingen kann.“

Den ersten Platz und ein Preisgeld von 30.000 Euro gewann das Projekt „Eltern aktiv“ des Beratungs- und Behandlungszentrums für Flüchtlinge und Folteropfer REFUGIO München. REFUGIO bietet muttersprachliche Seminare für Eltern mit Flucht- oder Migrationshintergrund an. „Eltern aktiv“ hilft Eltern und Kindern, eine gute Kommunikation in ihrem Familienleben (wieder)herzustellen und trägt damit wesentlich dazu bei, die Lebensqualität für Familien mit kleinen Kindern zu verbessern. Ein Kurs besteht aus 12 Trainingseinheiten von je zwei Stunden Dauer.

Den mit je 10.000 Euro dotierten zweiten Platz belegten das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum (IFMZ) in Nürnberg und die Sozialen Dienste afrikanischer Migranten, SAM, in Essen. Das IFMZ fördert Mütter und Kinder mit Migrationshintergrund oftmals über Generationen hinweg in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Schulbildung. Das IFMZ ist Lernort und zugleich interkultureller Mittelpunkt in ihrem Nürnberger Stadtteil. Die Initiative SAM bietet Familien mit afrikanischen Wurzeln Orientierungshilfe, begleitet die Kinder und ihre Familien im Alltag und vermittelt Hilfe zur Selbsthilfe.

Bei der Auswahl der Preisträger ist die Karl Kübel Stiftung von einem ehrenamtlichen Expertengremium unterstützt worden; dessen Mitglieder sind: Dr. Mehmet Gürcan Daimagüler, Rechtsanwalt und Strategieberater; Bernd Hock, Diplom-Pädagoge, Psychotherapeut und Entertainer; Johanna Kotschi, Leiterin des Referats Internationale Familienpolitik, Zuwanderung und gesellschaftliche Integration im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Maria Ringler, Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.) und Kathrin Succow, Stiftungsratsmitglied der Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur.

Der Karl Kübel Preis stellt eine der höchst dotierten Auszeichnungen für beispielhaftes Engagement im Bereich „Frühe Kindheit“ in Deutschland dar. Seit 2010 wird er jährlich zu einem wechselnden Schwerpunktthema ausgeschrieben. Der Preis ging 2010 an das Bildungsforum Mengerskirchen (Hessen); im Jahr 2011 gab es drei Preisträger: das Projekt Familien lernen Zukunft in Minden (Nordrhein-Westfalen), den Lernort Bauernhof Hofgut Oberfeld in Darmstadt (Hessen) und die Initiative kikuna in Dornstadt (Baden-Württemberg); 2012 hat das in Hamburg ansässige Bildungshaus Lurup den Preis gewonnen.

mehr Informationen unter www.karlkuebelpreis.de

Die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie feierte 2012 ihr 40-jähriges Bestehen. 1972 wurde sie von dem Unternehmer Karl Kübel (1909-2006) gegründet. Der erfolgreiche Möbelfabrikant brachte den Erlös aus dem Verkauf seiner 3k-Möbelwerke und den größten Teil seines Privatvermögens in die Stiftung ein. Die Stiftungsarbeit basiert auf der Überzeugung, dass die Eltern-Kind-Beziehung das Leben entscheidend prägt und dass stabile Familien die Voraussetzung für eine optimale kindliche Entwicklung sowie für eine zukunftsfähige Gesellschaft bilden. Die im südhessischen Bensheim ansässige Stiftung ist überwiegend operativ tätig und stärkt Familien, Eltern und Kinder, indem sie sich für unterstützende gesellschaftliche, bildungs- und familienpolitische Rahmenbedingungen einsetzt; die Projekte folgen dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ und sind präventiv und nachhaltig ausgerichtet.

Die gemeinnützigen Aktivitäten der Stiftung gliedern sich in drei Bereiche: Bildung, Entwicklungszusammenarbeit und Inlandsarbeit:

– Das Odenwald-Institut in Hessen, das Felsenweg-Institut in Sachsen, das Osterberg-Institut in Schleswig-Holstein sowie ein Institut in Indien richten ihre Bildungs-angebote an Multiplikatoren für familienunterstützende und -begleitende Maßnahmen, an Führungskräfte und an Familien selbst.
– Die Entwicklungszusammenarbeit der Stiftung begleitet derzeit mehr als 40 Projekte in Indien, den Philippinen und dem Kosovo.
– Im Inland werden Projekte für Eltern und Kinder mit Multiplikationswirkung durchgeführt. Seit 2010 zeichnet die Stiftung mit dem Karl Kübel Preis jährlich vorbildliche Initiativen im Bereich der „Frühen Kindheit“ in Deutschland aus.

Die im hessischen Bensheim ansässige Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1972 mit Projekten dafür ein, dass die Lebensbedingungen für Familien im In- und Ausland verbessert werden und Kindern ein chancengerechtes Aufwachsen ermöglicht wird. Mit ihren derzeit 110 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat die Stiftung in den vergangenen Jahren jeweils zwischen neun und 13 Millionen Euro in gemeinnützige Projekte investiert. (mehr unter www.kkstiftung.de)

Kontakt:
Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie
Nicole Bärenstrauch
Darmstädter Straße 100
64625 Bensheim
0 62 51 -70 05 62
N.Baerenstrauch@kkstiftung.de
http://www.kkstiftung.de