Weihnachtsbaumbrände: Lebensgefährlich und vermeidbar

Video: Tannenbaum brennt in Echtzeit / Feuerrisiken: Video für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Kiel / IFS-Sicherheitstipps

Weihnachtsbaumbrände: Lebensgefährlich und vermeidbar

Je älter und trockener der Weihnachtsbaum, desto schneller kann sich ein Feuer ausbreiten.

Kiel, im Dezember 2014. Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) zeigt in seinem neuen Video, wie schnell ein Tannenbaum Feuer fangen kann. Michael Krohn von der Feuerwehr Kiel gibt dazu Hinweise, worauf geachtet werden muss, damit nichts passiert – und worauf, wenn es doch zum Brand kommen sollte. Das Video aus dem Brandversuchshaus des IFS zeigt, welche verheerenden Folgen ein brennender Baum im Wohnzimmer haben kann.

Eine nicht ausreichend befestigte, brennende Kerze beginnt sich langsam zu senken. Die Flamme kommt den angrenzenden Zweigen so nahe, dass diese Feuer fangen. Jetzt beginnt die Uhr zu ticken. Meist brennen die rund 400.000 Nadeln eines typischen Weihnachtsbaums innerhalb von Minuten komplett und es entsteht eine Hitze von rund 600 Grad Celsius. Noch schneller kann es gehen, wenn die Feiertage schon etwas länger vorbei sind und der Baum trockener geworden ist. „Sinkt die Feuchtigkeit im Baum, wird es noch gefährlicher“, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.. Problem: Man sieht dem Baum die Trockenheit erst sehr spät an.

Im institutseigenen Brandversuchshaus hat das IFS dieses bedrohliche Szenario nachgestellt. Dafür wurde ein weihnachtliches Wohnzimmer im 1:1-Maßstab aufgebaut. Realitätsnah ist zu sehen, wie leicht ein Brand entstehen kann. „Das Video ist ideal für die Brandschutzerziehung und die Brandschutzaufklärung“, erklärt Drews. „Es ist wichtig, die Menschen jedes Jahr aufs Neue für dieses Thema zu sensibilisieren.“

Schnell reagieren
Anfangs wäre das Feuer im Video noch mit einem Eimer Wasser, einem Feuerlöscher oder einer Decke zu löschen. Aber bereits nach wenigen Augenblicken breiten die Flammen sich rasant und mit vernichtender Intensität aus. Dann sind es nur noch Sekunden und das Wohnzimmer gleicht einem Flammeninferno. Das ganze Haus ist massiv bedroht. Für die Bewohner besteht höchste Lebensgefahr. Der Film zeigt das mögliche Ausmaß eines solchen Brandes. Zum Schluss bleibt von der weihnachtlichen Pracht nur noch ein Häufchen Asche übrig.

Brandrisiko steigt zum Jahresende
Dass das Thema höchst relevant ist, zeigt die Statistik: Immer zum Jahresende steigt die Zahl der Feuerschäden drastisch. Grund sind neben Silvesterkrachern brennende Weihnachtsbäume und Adventskränze. Aber auch Fettbrände stellen eine Gefahr dar. Über 10.000 „Weihnachtsbrände“ verzeichnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Jahr für Jahr. Diese Feuerschäden sind für ein Plus von rund 40 Prozent im Vergleich zu den Herbst- und Frühjahrsmonaten verantwortlich.

Weitere Filme zur Schadenverhütung
Das IFS veröffentlicht regelmäßig Aufklärungsvideos zu Brandgefahren im Haushalt, die auf http://www.ifs-ev.org oder dem IFS-Youtube-Kanal zu sehen sind. Bisher hat das IFS in dieser Reihe zahlreiche Kurzfilme zu Brandgefahren im Haushalt veröffentlicht. Ein weiteres Arbeitsgebiet des IFS sind Leitungswasserschäden. Auch hierzu stellt das IFS Schadenverhütungsinformationen im Filmformat zur Verfügung. Einzelne Videos mit höherer Auflösung können Interessierte unter der Postadresse des IFS kostenfrei bestellen.

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Experten-Tipps vom IFS und der Feuerwehr

Alles richtig machen mit dem Weihnachtsbaum

Risiken vermeiden
– Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Auch nicht „mal eben schnell“ in das benachbarte Zimmer gehen.
– Benutzte Kerzen rechtzeitig auswechseln, bevor sie niedergebrannt sind.
– Immer ausreichenden Abstand zu den nächsten Tannenzweigen und Wänden einhalten sowie zu leicht brennbaren Materialien, wie Gardinen oder Büchern.
– Die Kerzen müssen gut befestigt werden, so dass sie nicht umkippen können.
– Tannenbaumfuß mit Wasser füllen – wenn die Feuchtigkeit im Baum fällt, wird es besonders gefährlich.
– Ein Feuerlöscher oder zumindest ein voller Wassereimer sollte griffbereit aufgestellt werden, so dass im Brandfall sofort gehandelt werden kann.
– Rauchmelder installieren. Die kleinen unscheinbaren Geräte können Leben retten.

Falls ein Feuer ausbricht
– Brennt es, Ruhe bewahren. Hat das Feuer noch nicht auf weitere Gegenstände übergegriffen, kann versucht werden, den Brand mit dem Wasser/Feuerlöscher zu löschen. In der Regel ist das nur innerhalb der ersten Augenblicke möglich, bei sehr trockenen Bäumen innerhalb von maximal 30 Sekunden. Sonst sofort die Feuerwehr unter der Nummer „112“ rufen. Fenster und Türen schließen, um die Sauerstoffzufuhr zu stoppen – wenn das noch gefahrlos möglich ist. In jedem Fall sofort das Gebäude verlassen. Achtung: andere Mitbewohner informieren und Kindern, Älteren und Kranken beim Verlassen des Hauses helfen.

Quelle: IFS – Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
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Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Das Institut hat inzwischen eine 130 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Münster, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.

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